Ein Jahr Ludwigsburger Wünschewagen

Seit einem Jahr erfüllt der zweite Wünschewagen in Baden-Württemberg von Ludwigsburg aus sterbenskranken Menschen jeden Alters einen letzten Herzenswunsch. Im speziell für diesen Zweck  ausgestatteten Krankenwagen werden die Fahrgäste an ihre Wunschziele begleitet. 27 letzte Herzenswünsche von schwerstkranken Menschen im Alter von 20 bis 97 Jahren sind im ersten Jahr erfüllt worden. Vom Auflug auf die Insel Mainau über einen Besuch bei den Elefanten in der Stuttgarter Wilhelma bis hin zum Rundflug über den eigenen Wohnort waren die unterschiedlichsten Wünsche mit dabei. Der Wünschewagen fuhr in dieser Zeit 10.388 km von der Ostsee bis zum Bodensee - immer begleitet von einem Team aus den rund 65 ehrenamtlichen Wunscherfüllern, die das Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes am Standort Ludwigsburg erst möglich machen.

Auf der Feier anlässlich des ersten Geburtstages, die am 22.11.2018 in den Räumlichkeiten des Dienstleistungszentrums des ASB stattfand, bedankt sich Daniel Groß, stellvertretender Landesgeschäftsführer und Geschäftsführer des ASB Region Ludwigsburg bei den zahlreichen Helfern: „Ohne Sie und Ihren unermüdlichen Einsatz wäre dieses Projekt nicht möglich und durchführbar.“

Die hoch qualifizierten Fachkräfte kommen aus den Bereichen Rettungsdienst sowie Medizin und Pflege. Mit ihrem Engagement leisten sie einen besonderen Beitrag zur Verbesserung der Palliativversorgung, die Angehörigen oder anderen Organisationen häufig so nicht mehr erfüllen können. Der Wünschewagen setzt genau dort an, wo die Möglichkeiten anderer enden. Silke Löser, Projektleiterin in Ludwigsburg, unterstreicht die Bedeutung dieser besonderen Form der Hospizarbeit: „Es macht uns unbeschreiblich glücklich, den Erkrankten und deren Angehörigen in dieser schwierigen Lebensphase Kraft und eine unbeschwerte Zeit während der Wunschfahrt zu schenken. Außerdem erleichtert es ihnen am Ende ihres Lebens das Loslassen.“

Das rund 100.000 Euro teure Fahrzeug ist speziell auf die besonderen Bedürfnisse der Fahrgäste abgestimmt: eine moderne notfallmedizinische Ausstattung ist vorhanden, spezielle Stoßdämpfer erhöhen den Komfort für den Fahrgast – auch auf langen Fahrten. Das harmonische Konzept aus Licht und Farben sorgt für eine entspannte Atmosphäre und dank der Panorama-Verglasung kann der Schwerkranke seine Umwelt während der Fahrt bewusst wahrnehmen.

Das Projekt wird rein ehrenamtlich getragen und finanziert sich ausschließlich durch Spenden und ASB-Eigenmitteln. Die Fahrten sind für die Erkrankten und eine Begleitperson kostenlos. Alle Kosten, die im Rahmen des jeweiligen Wunsches anfallen, wie beispielsweise Eintrittskarten oder Verpflegung, werden komplett übernommen.

ASB-Mitarbeiter vor Wünschewagen