„Es gibt Landesteile in der Ukraine, in denen das Leben noch einigermaßen funktioniert“, beschreibt Professor Dr. Götz Geldner, Präsident des „Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten“ (BDA) die Lage in dem Kriegsland. Generell problematisch sei aber die „Infrastruktur“ und damit auch der Transport von Verwundeten und Erkrankten.
Weil die Verhältnisse in der Ukraine durch den russischen Angriff derzeit so schwierig sind, hatte sich der BDA entschieden, schnell und effektiv zu helfen. Der Verband richtete ein Schreiben an Anästhesie-Verbände in der Ukraine und den Nachbarländern. Daraufhin kam ein erster Hilferuf von polnischen Kolleginnen und Kollegen, die um einen Rettungswagen für die Ukraine baten. Sofort fand Professor Geldner im Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg engagierte Unterstützer. Gemeinsam konnten ASB und BDA jetzt einen vollausgerüsteten Rettungswagen von Ulm aus in die Ukraine schicken.
„Wir sind froh, dass wir den Menschen in der Ukraine so in diesen fürchterlichen Geschehnissen helfen können“, sagt Daniel Groß, der stellvertretende ASB-Landesgeschäftsführer in Baden-Württemberg. Neben anderen Aktivitäten leiste der ASB nun auch diese Nothilfe.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes-Rettungswagen, der seit 2010 in Ulm und Umgebung unterwegs war und trotz der mehr als 200.000 Kilometer Laufleistung noch sehr gut in Schuss ist. Damit der Wagen sofort wieder verwendet werden kann, haben ASB und BDA eine komplette Ausstattung zusammengetragen, von Verbrauchsmaterialien über Vakuummatratze und Tragebrett bis hin zu Spritzenpumpen und EKG-Defibrillator-Einheit. „Wir haben reingepackt was reinging“ sagt Regionalgeschäftsführer Stefan Schulz aus Ulm, wo der Rettungswagen davor im Einsatz war und bedankt sich insbesondere auch bei der Firma Weinmann, die ein fast neues Beatmungsgerät beigesteuert hat. „Es war uns wichtig, dass der Rettungswagen in der Ukraine sofort eingesetzt werden kann“, ergänzt Groß
„Innerhalb weniger Stunden hatten wir so viele Spendenangebote für Geräte, dass wir einen zweiten Wagen hätten bestücken können“, freut sich Geldner. Ihm sei es wichtig, solche Hilfe in die Ukraine zu schicken, die auch wirklich gebraucht werde. Das sei mit dem Blaulichtfahrzeug gelungen.
Der Rettungswagen wird nun zunächst von ASB-Mitarbeitern ins polnische Lodz gefahren. Von dort wird er dann in die Ukraine gebracht und an den ukrainischen Anästhesisten-Verband übergeben. Schon in den nächsten Tagen könnte er zum Transport von Verwundeten oder von Notfallpatienten eingesetzt werden.
Jede Spende trägt derzeit dazu bei, dass die Not der Menschen in der Ukraine wenigstens ein kleines Stück gelindert werden kann. Durch ihre spontane, gemeinsame und erfolgreiche Aktion haben der BDA und der ASB einen weiteren Beitrag dazu geleistet.