Notfälle im Winter: 5 Tipps der Rettungsdienstorganisationen für die dunkle Jahreszeit

Gemeinsame Pressemitteilung des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter und der Malteser in Baden-Württemberg

 

Die Nächte werden immer länger und die Temperaturen sinken. Gerade in der dunklen und
kalten Jahreszeit gibt es einiges zu beachten, wenn es zu einem Notfall kommt. In vielen
Fällen können Bürgerinnen und Bürger durch ihre Mithilfe die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtern
und ihnen so wertvolle Zeit verschaffen. Die Rettungsdienstorganisationen in Baden-
Württemberg Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe
und Malteser Hilfsdienst geben fünf Tipps für richtiges Verhalten bei Notfällen im Herbst
und Winter.

 

1. Sichtbare Hausnummern

Gerade in der dunklen Jahreszeit haben Feuerwehr und Rettungsdienst häufig Probleme, den Einsatzort
schnell zu finden. Grund dafür sind nicht vorhandene oder schlecht sichtbare Hausnummern.
Diese sind oft sehr klein, unbeleuchtet, zugewachsen oder gar nicht vorhanden. Dann kostet
das Suchen der richtigen Adresse die Einsatzkräfte wertvolle Zeit. Ein Problem, das leicht vermeidbar
wäre und doch häufig auftritt.
Daher sollten die Hausnummern von öffentlichen Verkehrsflächen aus gut lesbar und eine eindeutige
Zuordnung möglich sein. Idealerweise sollte sich die Ziffernfarbe deutlich vom Untergrund abheben
und beleuchtet sein. Ist dies nicht der Fall, sollte unbedingt eine Person als Einweiser auf
der Straße stehen.

2. Streu- und Räumpflicht beachten – Zufahrt zum Haus gewährleisten

Zufahrten sollten regelmäßig gestreut und vom Schnee befreit werden. Das verhindert nicht nur
Unfälle von Fußgängern, sondern auch Stürze des Rettungsdienstpersonals, das schnell zum Notfallort
gelangen möchte.
Wenn die Zufahrt zum Haus durch zu viel Schnee eingeschränkt wird, sollte dies unbedingt bereits
beim Notruf mitgeteilt werden. In diesem Fall kann die Leitstelle direkt die Bergwacht anfordern,
die mit geeigneten Geräten zum Notfall gelangen und den Weg für den Rettungsdienst freimachen
kann.

3. Bei Unfällen im Freien: Rettungswagen einweisen

Wenn sich der Notfall draußen in einer schlecht beleuchteten Umgebung ereignet hat, sollte ein
Einweiser den Rettungswagen zum Unfallort lotsen. Falls keine zweite Person anwesend ist, kann
man mit einem Handy oder einer Taschenlampe auf sich aufmerksam machen.

4. Im Auto vor Kälte schützen

Bei einem langen Stau oder einem Schaden am Auto kann es sein, dass man viel Zeit ohne Heizung
im Auto verbringen muss. Dann ist es sinnvoll, im Winter eine dicke, warme Wolldecke (Katastrophenschutzdecke)
im Auto verfügbar zu haben. Die Wolldecke kann auch bei einem Notfall genutzt
werden, um zum Beispiel eine verletzte Person vor Auskühlung schützen zu können. Man
kann damit die verletzte Person auch unter ein Dach oder in einen Hauseingang ziehen, um vor
der Witterung geschützt zu sein.

5. Winterkleidung sichtbar machen

Kleidung im Winter sollte nicht nur warmhalten, sondern auch gut sichtbar sein. Vor allem Fußgänger
und Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, da sie oftmals nur schlecht oder
erst spät gesehen werden. Hinzu kommt noch die meist schlechte Sicht aufgrund von Regen oder
beschlagenen Autoscheiben. Wer dann noch dunkle Kleidung trägt, läuft Gefahr, übersehen zu
werden. Winterkleidung sollte entweder hell oder mit Reflektoren ausgestattet sein. So können Unfälle
bereits vorab vermieden werden.

Derzeit außerdem wichtig: Corona-Symptome vorab angeben

Die Hilfsorganisationen bitten die Bevölkerung außerdem dringend darum, bereits beim Notruf
wahrheitsgemäß mitzuteilen, ob bei den Patientinnen und Patienten Symptome einer Covid-Infektion
vorliegen. Nur so haben die Einsatzkräfte die Möglichkeit, sich vor dem Eintreffen selbst ausreichend
zu schützen und eine Infektion zu vermeiden. Der Notruf wird selbstverständlich genauso
ernst genommen und gleich behandelt wie alle anderen Notrufe.

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RTW beim Einsatz im Dunkeln Bildquelle: Raphael Grau

Infografik "Sicher durch die dunkle Jahreszeit", Tipps Notfälle Winter

Infografik "Sicher durch die dunkle Jahreszeit"